Die wesentlichen Merkmale des biozyklisch-veganen Anbaus sind in den folgenden Punkten zusammengefasst:

 

Kein Einsatz von Dung und anderen Betriebsmitteln
tierischer Herkunft

Unsere Betriebe verwenden weder eigenen noch zugekauften Festmist noch Gülle, keine Pflanzenstärkungs- oder sonstigen Betriebsmittel auf Basis tierischer Exkremente oder Körperteile aus der kommerziellen landwirtschaftlichen Tierhaltung im einjährigen Anbau. Tierkörpermehle (aus Knochen, Federn, Blut, Haar, Horn etc.) sind im biozyklisch-veganen Anbau nicht erlaubt.

 

Pflanzlich organische Düngung

Stattdessen wird die Bodenfruchtbarkeit durch den Einsatz pflanzlicher/mineralischer Quellen, z.B.  Kleegras, Humuserde aus Kompost, Gärsubstrate oder andere Techniken der vegetabilen Düngung erhalten.

 

Ganzbetrieblicher Ansatz

Auf biozyklisch-vegan arbeitenden Betrieben werden alle Betriebsflächen biozyklisch-vegan bewirtschaftet. Eine Teilflächen- oder Teilbetriebsumstellung ist nicht gestattet.

 

Pflanzenschutz beginnt beim Humusaufbau im Boden

Pflanzenschutz und Pflanzengesundheit beginnt für biozyklisch-vegane Betriebe im Boden. Über die gezielte Unterstützung der Mikroorganismen des Bodens sowie die Herstellung von möglichst naturähnlichen Wachstumsbedingungen werden die Voraussetzungen geschaffen, Behandlungsmaßnahmen auf ein Mindestmaß zu beschränken. Die im biozyklisch-veganen Anbau erlaubten Hilfsstoffe und Präparate sind in der für alle biozyklisch-veganen Betriebe verbindlichen Grünen Liste (im Aufbau) enthalten.

 

Förderung der Artenvielfalt

Im biozyklisch-veganen Anbau wird im weitesten Sinne Mischkultur betrieben, und es werden alle nötigen Maßnahmen ergriffen, um die Artenvielfalt, v.a. „Nützlinge“, im gesamten Bereich der Betriebsfläche (auch im Geschütztanbau) aktiv zu fördern. Strukturelemente wie Hecken, Blühstreifen und andere Nützlingshabitate sind Möglichkeiten, die Biodiversität auf dem Betrieb zu fördern und so ein gesundes Gleichgewicht von Spielern und Gegenspielern aufrecht zu erhalten.

 

 Verbindliches Monitoring von agrarökologischen Maßnahmen

Mit Hilfe des „Biozyklischen Betriebsindexes“ (BBI) werden agrarökologische Maßnahmen bzw. deren Bedarf für jeden Betrieb sowie alle Einzelparzellen ermittelt, bewertet und kontinuierlich verbessert. Der BBI gibt Auskunft über die ökologischen Ausgleichsflächen, die angerenzenden Flächen und deren Pufferzonen und den allgemeinen ökologischen Zustand der Betriebsflächen.

 

Geschützte Feldlage

Die Wechselwirkungen zwischen der Umwelt und des natürlichen Ökosystems auf die Felder und Kulturen sowie die Maßnahmen und das Verhalten der Erzeuger_innen-Betriebe im Hinblick auf die Sicherheit der einzelnen Parzellen gegenüber Agrochemikalien aus konventioneller Landwirtschaft (Abdrift) werden ebenfalls mit Hilfe des „Biozyklischen Betriebsindexes“ für jeden Betrieb sowie alle Einzelparzellen individuell ermittelt, bewertet und kontinuierlich verbessert.

 

Bäuerliche Landwirtschaft

Biozyklisch-veganer Anbau steht für eine Bio-Landwirtschaft mit Bodenhaftung, in der die Erzeuger_innen mit bäuerlicher Verbundenheit gegenüber Boden, Pflanze und Umwelt zu Werke gehen, unabhängig von Größe, Struktur oder Spezialisierung des Betriebs. Kooperation und Sorgfalt im Umgang mit allem Lebendigen sind daher entscheidend für den wirtschaftlichen Erfolg der Betriebe und die Qualität ihrer Produkte.